top of page

Aphrodite an meinem Fenster: Wie die Göttin mich seit meiner Kindheit begleitet

Manche Menschen begegnen ihren spirituellen Begleiter*innen in Zeremonien, durch Rituale oder im Traum. Ich habe meine getroffen, als ich acht Jahre alt war – an einem sonnendurchtränkten Tag auf Zypern, in den Bädern der Aphrodite. Die Luft flimmerte vor Hitze, die Felsen waren warm unter meinen Füssen. Ich wusste damals nicht, wie sich eine Göttin „anfühlen“ sollte – aber irgendetwas in mir erkannte sie. Wie ein Flüstern durch die Zeit. Als hätte sie auf mich gewartet. Ich war kein besonders spirituelles Kind. Eher neugierig als ehrfürchtig. Aber dieser Moment brannte sich ein – magisch vor Bedeutung. Ich ging nicht verändert weg, aber ich ging berührt. Und sie ist nie wirklich gegangen.

ree

Über viele Jahre nach diesem Erlebnis war sie eher im Hintergrund – wie ein leiser Ton hinter dem Lärm des Erwachsenwerdens, der Schritte in die Arbeitswelt, der ständigen Veränderung. Sie war da, in meiner Liebe zum Schönen, in meinen kleinen Rebellionen gegen die Erschöpfungskultur, in den stillen Momenten, in denen ich lernte, Raum einzunehmen in einer Welt, die mich gern kleiner hätte.


Aber dieses Jahr war anders.


Plötzlich war sie wieder laut. Nicht dramatisch, sondern präsent. Spürbar. Mit diesen Synchronizitäten, die einem zuerst nur auffallen, wenn man genauer hinsieht. Ich habe sie stärker gefühlt – in meinem Körper, in meinen Ritualen, im Spiegel. Und das Kuriose: Ich wusste zu Beginn des Jahres noch nicht, dass ich dieses Jahr nach Zypern zurückkehren würde. An jenen Ort, an dem ich sie zum ersten Mal traf. Aber vielleicht wusste sie es längst.


Heute lebe ich in der Stadt. Mitten im modernen Leben. Mit dem, was man allgemein als "anständigen Job" bezeichnet (was auch immer damit gemeint ist), Rechnungen und einem Kalender, der nur dann stillsteht, wenn ich ihn bewusst bremse. Und trotzdem ist Aphrodite da – eingewoben in meine Morgenrituale, in meine Atemzüge, in das sanfte Strecken auf meiner Yogamatte. Jedes Mal, wenn ich mich setze, um zu atmen, zu meditieren, Yoga oder Pranayama zu praktizieren, höre ich sie – nicht in Worten, sondern im Flügelschlag. Im Gurren der Tauben vor meinem Fenster, immer zur selben Zeit. Inmitten von Beton und Verkehr erscheint Aphrodite in Form von zarten Federn und Stadtvögeln. Und das passt. Denn ihre Energie – Liebe, Sinnlichkeit, Schönheit, Kraft – ist nicht nur uralt. Sie ist alltäglich. Sie lebt nicht nur in der Mythologie. Sie lebt in uns. In mir.


Viele kennen Aphrodite nur als Göttin der Liebe. Für mich ist sie viel mehr. Sie ist die kompromisslose Verkörperung weiblicher Urkraft. Eine Sinnlichkeit, die sich nicht schämt. Eine Weichheit, die keine Schwäche ist. Eine Schönheit, die aus dem Inneren wächst – roh, echt, unverschämt lebendig.


Sie erinnert mich daran, meinen Körper zu ehren, nicht zu bestrafen. Mich so zu bewegen, wie es sich gut anfühlt – nicht nur effizient. Sie ist da, wenn ich mir Lippenstift auftrage, bevor ich in ein Zoom-Meeting gehe, auch wenn es niemand sehen wird – ich sehe es. Sie ist da, wenn ich mir Pausen erlaube. Wenn ich Nein sage, ohne mich zu rechtfertigen. Wenn ich mit dem Leben flirte, sogar an einem Montagmorgen (oder es zumindest versuche).


Die Welt bringt uns Frauen bei, klein zu sein, zu gefallen, zu dienen. Aphrodite lehrt uns das Gegenteil: auszudehnen. Zu empfangen. Und Lust und Freude als etwas Heiliges zurückzuerobern. Und genau darum geht es bei The Urban Mystic – darum, alte Weisheiten in den modernen Alltag einzuweben. Magie Raum zu geben zwischen Mails und Meetings. Denn das Göttliche ist nicht irgendwo weit weg. Es ist hier. In unserem Atem, unseren Entscheidungen, in unserer Art zu leben. Manchmal sogar im Gurren der Tauben vor dem Fenster einer Stadtwohnung.

Kommentare


4bb80b_60ba55f9b7604e78a58d98bdc9cdce56~mv2_edited.jpg

Hallo, danke fürs Vorbeischauen!

Ich bin Nicole – urban aus Überzeugung, mystisch von Natur aus. Ich liebe schwarze Katzen, guten Chai oder Matcha und Gespräche, die spät am Abend anfangen und mit plötzlichen Erleuchtungen enden. Irgendwo zwischen Excel-Tabellen und Zauberkarten habe ich meine Berufung gefunden: Menschen zu helfen, das Chaos, die Magie und selbst die Montage zu verstehen.

Dies hier ist mein Kessel – ein Ort, an dem modernes Leben auf moderne Mystik trifft, gewürzt mit Neugier, einer Prise Rebellion und einer ordentlichen Portion Herz. Mach es dir gemütlich, gönn dir etwas Warmes zu trinken, und lass uns gemeinsam entdecken, welche Magie sich in unserem Alltag versteckt.

  • Facebook
  • Instagram
  • Twitter
  • Pinterest

Alle Rechte vorbehalten.

bottom of page