Selbstfürsorge auf Hexenart: Oder, wie du den Druck aus der Entspannung nimmst
- Nicole

- 17. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Wir leben in einer Welt, in der selbst Selbstfürsorge zu einem weiteren Punkt auf der To-do-Liste geworden ist. Zünde die Kerze an, roll die Yogamatte aus, leg die Gesichtsmaske auf, entspann dich – jetzt. Aber hier ist die Wahrheit: Sich selbst zur Entspannung zu zwingen, ist etwa so effektiv, wie eine Katze dazu zu bringen, stillzusitzen. In dem Moment, in dem Druck entsteht, verfliegt die Magie. Genau hier kommt die hexische Art der Selbstfürsorge ins Spiel. Hexenkunst war noch nie etwas Starres oder Perfektes. Es geht darum, sich einzustimmen, zu experimentieren und die Kraft im Alltäglichen zu finden. Selbstfürsorge auf Hexenart bedeutet weniger, „Entspannung zu erreichen“, sondern vielmehr, kleine Rituale der Selbstnährung in den Alltag zu weben – so, dass sie sich natürlich anfühlen, nicht inszeniert.

Wenn Entspannung sich wie eine Deadline anfühlt
Ein kleines Geständnis: Ich finde es oft schwierig, meine freie Zeit so zu nutzen, dass sie mich wirklich erholt. Ich starte mit der Absicht, zu entspannen – aber statt loszulassen, setze ich mich manchmal selbst unter Druck. Die innere Stimme klingt dann etwa so: Du solltest dich jetzt entspannen. Die Zeit läuft. Mach was draus.
Und natürlich gilt: Je mehr ich mich selbst unter Druck setze, desto schwerer fällt es, mich wirklich zu erholen. Kommt dir das bekannt vor? Du bist nicht allein. Genau deshalb geht es bei Selbstfürsorge auf Hexenart nicht darum, einem perfekten Glückszustand hinterherzujagen. Es geht darum, die Stoppuhr loszulassen, die „Sollte“-Sätze zu streichen und selbst unperfekte Momente als magisch zu betrachten.
Raus aus der Performance der Entspannung
Wir kennen das alle: Wir liegen in der Badewanne, das Handy liegt griffbereit auf dem Rand, Kerzen brennen – und statt in die Entspannung zu sinken, denken wir: Bin ich jetzt schon entspannt? Sollte sich das nicht besser anfühlen?Diese innere Stimme macht das Ritual leer. Der hexische Perspektivwechsel? Hör auf, auf ein bestimmtes Ergebnis hinzuarbeiten, und konzentriere dich auf die Intention. Statt „Ich muss mich jetzt entspannen“, sag dir lieber:
„Dieses Bad ist eine warme Umarmung für meinen Körper.“
„Diese Kerze erinnert mich daran, dass Licht auch im Chaos existiert.“
„Dieser Tee ist mein kleiner Trank, um langsamer zu werden.“
Es geht nicht darum, einen mythischen Zustand von Zen zu erreichen. Es geht darum, kleine Momente der Fürsorge zu erschaffen.
Alltagsmagie statt grosser Gesten
Selbstfürsorge muss nicht immer aus grossen, Instagram-würdigen Ritualen bestehen. Sie zeigt sich in winzigen Akten der Hingabe an dich selbst. In hexischen Worten: Verzaubere das Alltägliche.
Rühre deinen Morgenkaffee im Uhrzeigersinn und setze dabei die Intention für Energie.
Feg den Boden, als würdest du nicht nur Staub, sondern auch stagnierende Energie beseitigen.
Trage einen kleinen Stein oder Kristall in deiner Tasche als greifbare Erinnerung daran, dass du geerdet bist.
Es geht nicht darum, neue Aufgaben zu schaffen. Es geht darum, dem, was du ohnehin tust, eine Schicht Magie zu verleihen – damit Fürsorge zu einem natürlichen Rhythmus wird, nicht zu einer Pflicht.
Zuhören statt diktieren
Hexenkunst lehrt uns das Zuhören – auf Zyklen, auf Intuition, auf feine Veränderungen. Dasselbe gilt für Selbstfürsorge. Vielleicht will dein Körper keine lange Meditation. Vielleicht will er ein Nickerchen, einen salzigen Snack oder einen wilden Tanz durchs Wohnzimmer. All das ist gültig.
Lass das Drehbuch los. Frag dich: Was würde sich jetzt nährend anfühlen?Und dann vertraue der Antwort – egal, wie unspektakulär sie aussieht.
Die hexische Wahrheit
Im Kern geht es bei hexischer Selbstfürsorge nicht darum, Stress zu entkommen oder „Entspannung zu erreichen“. Es geht darum, ein Leben zu weben, in dem du dich verbunden, getragen und lebendig fühlst. Manchmal bedeutet das ein Vollmondritual mit Kräutern und Kerzen. Manchmal bedeutet es, Pasta im Bett zu essen und deine Lieblingsserie zu schauen.Beides kann heilig sein – wenn du es so siehst.
Denn der radikalste Selbstfürsorge-Zauber, den du wirken kannst, ist dieser: Hör auf, perfekt entspannen zu wollen. Fang an, einfach bei dir zu sein.









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