Wassermelone & Womb: Eine Liebeserklärung an unsere 'juicy' weibliche Kraft
- Nicole

- 28. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Aug.
Da steht sie – am Strand, das Sonnenlicht schmiegt sich wie ein zweites Kleid um ihre Haut. Barfuss. Unapologetisch. In den Händen? Ein dickes, reifes Stück Wassermelone – direkt vor ihrer Yoni. Und in diesem Moment sagt das Bild alles, was die Gesellschaft uns seit Jahrhunderten verbieten will zu sagen: Mein Körper ist wild und lebendig. Meine Lust ist meine. Meine Weiblichkeit ist kein Skandal.
Lasst uns reden. Über die Melone. Über die Yoni. Über Sinnlichkeit als Selbstermächtigung.
Denn dieses Bild ist kein Zufall. Kein plakativer Gag. Es ist ein Symbol. Eine sanfte Provokation mit saftigem Kern. Ein stiller Akt der Rebellion – in pinkem Fruchtfleisch und tropfender Süsse verpackt. Es fordert zurück, was uns genommen wurde: das Recht, im eigenen Körper anzukommen – ohne Schuld, ohne Scham, ohne Erklärungen.

Heilig & sinnlich: kein Widerspruch
Seit Generationen wurde uns eingeredet, wir müssten uns entscheiden: Heilig oder sexuell. Sei die Madonna oder die Hure. Sei begehrenswert, aber nicht zu sehr. Fruchtbar, aber bloss nicht sinnlich. Schön, aber ohne es zu wissen. Feminin, aber bitte leise. Aber die Wahrheit ist: Unsere Yoni ist beides – heilig und lustvoll. Verlangen macht uns nicht schmutzig. Lust ist keine Show – sie ist unser Geburtsrecht. Das Sanskrit-Wort „Yoni“ bedeutet nicht einfach Vagina. Es bedeutet Ursprung, Quelle, heiliger Tempel. Und genau solche Tempel wurden jahrhundertelang verbrannt, beschämt, unterdrückt oder entweiht. Zeit, sie zurückzuerobern.
Die Politik der Lust
Warum ist weibliche Lust immer noch so bedrohlich?
Weil eine Frau, die ihren Körper geniesst, nicht kontrollierbar ist.
Weil eine Frau, die ihren Wert kennt, nicht manipulierbar ist.
Weil eine Frau, die tief fühlt, sich nicht kleinmachen lässt.
Wenn wir über die Yoni sprechen – nicht flüsternd und hinter vorgehaltener Hand, sondern laut und stolz – dann brechen wir mit Jahrhunderten von Scham und Verklemmung. Diese Scham hat uns beigebracht, unser Feuchtsein zu verstecken, unsere Formen zu verachten, und uns von dem Teil abzuschneiden, der Leben schenkt, heilt und Schöpfungskraft in sich trägt. Damit ist jetzt Schluss.
Iss die Melone. Fühl das Feuer.
Es geht nicht nur um Anatomie. Es geht um Befreiung.
Darum, deinen Körper anzuschauen und zu sagen: Ich sehe dich. Ich liebe dich. Ich ehre dich. Darum, deine Sexualität wieder dir selbst zu schenken – ungefiltert, ungeschönt, unperfekt. Darum, halbnackt in deiner Küche zu tanzen, zu stöhnen, nur weil es sich gut anfühlt. Dich selbst zu lieben – zuerst, am meisten und ganz ohne Kompromiss. Es geht darum, ein Stück Wassermelone in die Hand zu nehmen und zu erkennen: Das ist ein Spiegel. Ein Zeichen.Eine Feier. Du bist kein schmutziges Geheimnis.Du bist nicht „zu viel“. Du bist nicht unheilig, weil du fühlst, willst, brennst. Du bist heilig. Du bist Lust. Du bist Machtvoll.
Feminismus mit Biss
Lass uns ehrlich sein: beim Feminismus geht es längst nicht nur um das Zerschlagen von gläsernen Decken. Es ist auch das beharrliche Zurückholen all dessen, was uns nie hätte genommen werden dürfen:Unsere Körper. Unsere Rhythmen. Unsere Lust. Unser Chaos. Unsere Magie. Es geht darum, das peinliche Schweigen um Vulvas und Vaginas zu durchbrechen.Darum, weibliche Sinnlichkeit nicht länger als Bedrohung oder Schande zu rahmen. Es geht um die radikale Erlaubnis, sich gut zu fühlen – ohne sich danach kleiner zu machen. Wir haben verinnerlicht, dass wir uns für unsere Präsenz entschuldigen sollen. Jetzt ist Zeit, sie zu feiern. Also ja – iss die verdammte Melone.Stell dich an deinen Strand.Halt sie vor deine Yoni wie die Göttin, die du bist. Du bist nicht hier, um brav zu sein. Oder leise. Oder gefällig.Du bist hier, um wild zu sein. Reif. Unverschämt lebendig.Du bist hier, um du zu sein – kompromisslos.









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